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Archiv für den Monat Oktober 2011

Hamburg, 25. Oktober 2011
Der Google Hotelfinder nimmt Geschwindigkeit auf: Nun startet Google Deutschland den Betatest für die Hotel Price Ads. Hotels können daran teilnehmen. Marketingexperten schätzen, dass Google mit dem Hotelfinder in zwei Jahren die weltweit führende Rolle unter den Hotelbuchungsportalen und Hotelbewertungsplattformen eingenommen haben wird.

Hotels erhalten im Rahmen des Hotel Finders standardmäßig einen kostenlosen organischen Link auf ihre Website. Die Preise und Verfügbarkeiten der Hotels, die sich über den Hotel Finder direkt buchen lassen, werden über den Hotel Price Ads Betatest zugeführt. „Solche Anzeigen finden Sie zum Beispiel auf Google Maps, wenn Sie nach Hotels suchen. Interessierte Hotelbetreiber können sich an ihren Google-Ansprechpartner wenden, wenn sie an diesem Betatest teilnehmen möchten“, sagte Google-Sprecher Klaas Flechsig.

Die Einbindung der Preise und Verfügbarkeiten erfolgt per Feed; dafür erhebt Google weder Anbindungskosten noch Gebühren. Kosten fallen bei Hotel Price Ads pro Klick an; das Mindestgebot für Klicks beträgt dabei 0,2 Prozent des Übernachtungspreises.

Der Hotel Finder ist dementsprechend eng mit Hotel Price Ads Beta, Google Maps und Google Places integriert. Eine Verbindung zur Google Flugsuche (bei der ja nur Airlines eingebunden sind, keine Hotels) oder Google+ gibt es derzeit nicht.

Hamburg, 24. Oktober 2011
Mit dem „Hotelfinder“ ist Google nun auch weltweit auf dem Weg, etablierte Hotelbuchungsplattformen und Hotelbewertungsportale kräftig Konkurrenz zu machen. Im Interview unterstreicht der Hotelmarketingexperte Marc O. Benkert die bahnbrechenden Veränderungen auf dem Travel-Tech-Markt: „Ich gehe davon aus, dass der Hotelfinder in zwei Jahren die dominierende Plattform im Bereich Hotelbuchung und -bewertung sein wird. Daneben werden einige wenige OTAs bestehen bleiben. Deren Konsolidierung hat ja bereits jetzt eingesetzt.“

Hotelmarketing-Experte Marc O. Benkert: Google Hotelfinder wird bald dominieren

Hotelmarketing-Experte Marc O. Benkert: Google Hotelfinder wird bald dominieren

Herr Benkert, der „Google Hotelfinder“ ist nun auch weltweit verfügbar, startet somit auch in Deutschland. Welche Chancen ergeben sich damit für die Hotels?
Benkert: „Zunächst einmal eröffnet sich der Hotellerie ein neuer Vertriebsweg, der aktuell noch nicht vollständig von den einzelnen Hotels genutzt werden kann. Ähnlich dem schon bestehenden Angebot Google Places, kann in den meisten Fällen nur über die angeschlossenen OTAs via Google Ads gebucht werden. Es gibt aber bereits erste Bestrebungen die hoteleigene Bookingengine direkt an den Hotelfinder anzuschließen. Mit Best Western hat in den USA bereits ein Hotelkette einen direkte Anbindung als Pilotprojekt gestartet. Der Start in Deutschland dürfte nur eine Frage der Zeit sein.

Über die Buchbarkeit hinaus bietet sich dem jeweiligen Haus ein höherer Grad der Sichtbarkeit, da der Hotelfinder auf Grund seiner hohen Anwenderfreundlichkeit mit Sicherheit sehr gut angenommen wird. Es zeigt sich nun aber auch wie wichtig ein gut gepflegter Placeseintrag ist, da im Hotelfinder auch Bilder und Bewertungen angezeigt werden. Diese resultieren aus der jeweiligen Google Places Seite. Unsere Beobachtung zeigt, dass noch ca. 75 Prozent aller Hotels den Placeseintrag noch nicht für sich beansprucht haben und diesen in ihr Online Reputation Management integriert haben. Gerade unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Google vor einigen Monaten die Abbildung der Bewertungen von den bekannten Bewertungsportalen gekappt hat, zeigt die Notwendigkeit eines gut gepflegten Placeseintrag.

Der Hotelfinder zeigt aber noch etwas anderes an. Der aktuelle Preis wird mit dem durchschnittlichen Preis in der Vergangenheit verglichen und somit wird dem Betrachter ein deutliches Preissignal angezeigt. Leider basiert das Preissignal nicht auf dem jeweils zurückliegenden identischen Wochentag und berücksichtigt auch nicht etwaige Peaks wie Messen oder andere Veranstaltungen. Hier kommt also noch das Yield Management in die nähere Betrachtung.

Insgesamt schätze ich persönlich die Chancen aber höher ein als die Risiken. Wenn die Hotels ihre Hausaufgaben machen und insbesondere dann, wenn die Anbindung der eigene IBE erfolgt.“

Wie kann man seine Hotel-eigene Buchungsmaschinen an den „Google Hotelfinder“ anbinden?
Benkert: „Wie schon eben kurz erwähnt ist eine direkte Anbindung noch problematisch. Voraussetzung wäre eine API Schnittstelle an das hoteleigene CRS. Problem ist nur das Google diese auch akzeptieren muss und in sein Ads-Programm aufnimmt. Aber es würde mich sehr wundern, wenn Google nicht in Kürze eine offizielle API herausgibt und den Hotels zur Verfügung stellt. Damit möchte Google natürlich Geld verdienen und es bleibt abzuwarten ob Google nicht in Anlehnung an den neuen Dienst Google Express eine komfortable und einfach zu bedienende Lösung anbietet, in der die Hotels einfach Raten etc. pflegen können.“

Abgerechnet wird per sog. Cost-per-click-Verfahren. Dass heisst für jeden Klick auf ein Hotelangebot gehen 0,2% an Google. Wird das die Provisionen bei den angeschlossenen OTA verteuern?
Benkert: „Davon darf man ausgehen. 0,2% klingt zunächst einmal wenig, aber die Provision fällt bei jedem Klick an. Egal ob am Ende das Hotel gebucht wird oder nicht. Andererseits kann dieser zusätzliche Kostenfaktor für die OTAs auch den Wettbewerb zwischen den OTAs anfachen. Denn es gibt aus Marketingsicht sicherlich unterschiedliche Möglichkeiten die Hotels durch eine gestiegene Provision zu belasten.“

Google Hotelfinder, Google Maps, Google Places, Google+ – bei welchen Diensten sollte ein Hotel gelistet sein?
Benkert: „Aus Sicht der Customer Journey (Inspiration, Information und Planung, Information vor Ort sowie Bewertungen und Berichte) sollte ein Hotel versuchen auf allen Diensten präsent zu sein. Google+ gibt es zwar erst in Kürze auch für Unternehmen und muss sich auch erst beweisen. Aber unter Berücksichtigung des Social Graph sollte man Google+ im Auge behalten.

Wir bieten speziell für die Google Dienste Workshops an. Die steigende Nachfrage zeigt das die Hotels die Notwendigkeit durchaus erkennen.“

Welchen Stellenwert wird „Google Hotelfinder“ in zwei Jahren einnehmen?
Benkert: „Ich gehe davon aus, dass der Hotelfinder in zwei Jahren die dominierende Plattform im Bereich Hotelbuchung und -bewertung sein wird. Daneben werden einige wenige OTAs bestehen bleiben. Deren Konsolidierung hat ja bereits jetzt eingesetzt.

Die konsequente Focussierung auf Benutzerfreundlichkeit und die Tatsache, dass Google seine Dienste immer weiter integriert und zusammenführt werden zum Erfolg führen. Google kann einfach mehr und vollständigere Informationen liefern, als es die OTAs je in der Lage sein werden.

Ich werde häufig gefragt, ob Google aus meiner Sicht den letzten Schritt gehen wird und die OTAs verdrängt. Aus meiner Sicht ist dies die falsche Sichtweise. Ich glaube vielmehr das der Markt dies zwangsläufig selber regelt. Warum soll ich noch ein Buchungsportal aufsuchen oder eine extra App öffnen, wenn ich bei Google alles in einer Hand habe und mir zahlreiche Klicks spare. Die zunehmende Verschmelzung von Sozial, Lokal und Mobil wird diesen Trend noch verstärken.“

Marc O. Benkert, Inhaber der Hamburger Kommunikationsagentur BE:CON, ist einer der namhaften Marketingexperten in der Hotellerie. Zu seinen Referenzen zählen Arcona, A-Rosa Hotels, Steigenberger, Marriott, Ambiente, Louis C. Jacob, Prizeotel und einige mehr.

Hamburg, 21. Oktober 2011
Es sei nur ein „Experiment“: Die weltweite Ausweitung des Google „Hotelfinder“ – wir berichteten – richtet sich an die Nutzer in den USA. Es handele sich nicht um eine Internationalisierung, sondern „lediglich um eine Erweiterung der abrufbaren Inhalte“, heißt es von Google Deutschland, Hamburg. Ob und wann die viel gerühmte Hotelsuchmaschine (samt Buchungstool) nach Deutschland komme, steht offenbar noch nicht fest.

Das Experiment richtet sich aber nach wie vor an Nutzer aus den USA. „Daher ist es auch weiterhin nur auf Englisch und in US-Währung verfügbar“, so Google-Sprecher Stefan Keuchel gegenüber dieser Fach-Illustrierten. Vor zwei Tagen hatte der Hotel-Marketingexperte Marc Benkert bemerkt, dass der Ende Juni in den USA gestartete „Hotelfinder“ nun auch für Deutschland verfügbar sei. Dies sei in einem Blog eines Google-Mitarbeiters vermerkt worden.

Beim Google-„Hotelfinder“ lässt sich die Suche auf ausgewählte Stadtgebiete oder Ferienregionen intuitiv einschränken. Allerdings wird jeder Klick auf ein Hotel abgerechnet. Raten und Verfügbarkeiten werden derzeit von großen OTA einbezogen. Die Hotel-eigene IBE sei direkt anschließbar, so Benkert.

Obwohl Google die weltweite Verfügbarkeit vom „Hotelfinder“ herabzuspielen versucht, steigt das Interesse der Hoteliers an diesem Onlinetool. Die ersten Schulungen und Seminare werden bereits angeboten.

Hamburg, 19. Oktober 2011
Alle Hotel-Buchungsportale sollten sich warm anziehen: Google startet nun seinen „Hotelfinder“ weltweit. Darauf weist der Hamburger Hotel- und Kommunikationsberater Marc Benkert hin. Noch werden alle Inhalte in Englisch und die Zimmerraten noch in US-Dollar angezeigt. Doch dies soll in Kürze umgestellt werden.

Google Hotelfinder nun weltweit verfügbar - vorerst nur in Englisch mit Dollar-Raten

Google Hotelfinder nun weltweit verfügbar - vorerst nur in Englisch mit Dollar-Raten

„Spätestens jetzt dürfen die etablierten Buchungsportale wie booking.com, hrs.de und hotel.de hierzulande umdenken. Denn was passiert da gerade? Google wird in naher Zukunft als Vertriebsplattform für Hotels tätig werden“, so Benkert. Zwar sind die Hotels aktuell via Google Hotelfinder nur über z.B. booking.com buchbar. Die sog. OTA (Online Travel Agencies) kassieren vom Hotel eine Provision und müssen 0,2 Prozent des Buchungsumsatzes an Google abführen. Dies wird auch fällig, wenn das Hotel nicht gebucht wurde (Cost per click). „Das Price Ads Verfahren von Google ist in sofern eine Gelddruckmaschine“, so Benkert. Die Abwicklung der Weiterleitungen an die Buchungsportale erfolgt über den Kooperationspartner CRS Trust.

Das Cost-per-click-Verfahren könnte möglicherweise zu einer Erhöhung der Buchungsprovisionen bei OTA führen, meint Benkert. Daher sollte man die eigene Internet Booking Engine (IBE) an direkt an den Google Hotelfinder anbinden. Dies sei bereits bei Best Western in der Testphase, berichtet Benkert.

Eine Besonderheit beim Google Hotelfinder ist das Suchfeld, mit dem man die Hotelsuche auf ein Stadtgebiet oder eine Ferienregion begrenzen kann. Mit der „Heat Map“ werden beliebtesten Regionen hervorgehoben. Zudem werden Hotelbewertungen, die direkt bei Google eingegeben wurden, angezeigt. Und die persönlichen Kontakte aus „Google+“ werden ebenfalls automatrisch eingeblendet.